Simon Gegenheimer (GER/33) scheint aktuell nicht zu stoppen. Nur drei Wochen nach einer Covid-Infektion siegt der Aalener erneut im Weltcup. Seine Teamkollegin Marion Fromberger (GER/21) wird in Belgien hinter Dauerkonkurrentin Gaia Tormena (ITA/20) starke Zweite.
Schauplatz der fünften Runde im UCI Mountainbike Eliminator World Cup war das belgische Herz des Radsports - Oudenaarde. Auf dem Kopfsteinpflaster der Flandernrundfahrt ging es bei tropischen Temperaturen auch für die Elite der Mountainbiker heiß her. „Es war ein harter Tretkurs - Belgien sieht einfach, flach und ohne große Berge aus, aber ein Profirennen hier ist immer superhart“, so der aus Puerto Rico stammende Ricky Morales zum Kurs. Im Einzelzeitfahren war es noch der Franzose Quentin Schrotzenberger, welche die Bestzeit vor Gegenheimer und dessen Teamkollege Ricky Morales setzte. Gegenheimers stärkster Gegner im Gesamtweltcup Titouan Perrin-Ganier (FRA/31) verlor mit Platz 8 bereits hier etwas an Boden. „Ich weiß um die taktische Stärke von Titouan, doch als ich in der Quali mit nur fünf Zehntelsekunden auf Platz zwei ins Ziel kam. Da wusste ich, ich bin in Form, das Thema Covid ist abgehakt, voller Angriff“, so der Weltmeister, welcher direkt nach seinem Sieg beim Heimweltcup in Aalen an einer Covid-Infektion erkrankte. In den Rennheats selbst sah man Gegenheimer dann auch fernab von jeglichen Selbstzweifeln fahren. Stark und dominant wären untertrieben, denn der Weltmeister und Weltcupführende kontrollierte das gesamte Rennen hinweg. Im Viertel- und Halbfinale stets begleitet von seinen Mountainbike Racingteam Teamkollegen, sodass Gegenheimer auf den letzten 1.000 Metern die Sache selbst in die Hand nahm. Eingereiht auf Position zwei setzte er genau an der Stelle an, welche er sich am Vortag ausgesucht hatte, um an die Spitze zu fahren. Gut 250 Meter vor dem Zielstrich machte es Gegenheimer dieses Mal nicht so spannend wie in Aalen und konnte seine Siegerpose etwas länger auskosten. Teamchef Steffen Thum ist beeindruckt von seinem Campion, verweist jedoch darauf, dass man sich im Weltcup nicht auf dem Sonnenplatz ausruhen darf. „Simon fährt aktuell in einer Klasse für sich. Und wenn man das im Weltcup sagen darf, ist das herausragend. Aber wir sind nicht blind und naiv, beobachten unsere Gegner und deren Entwicklung stets und werden in den kommenden Wochen Simon nicht jede Aufgabe und Reise zumuten“, so Steffen Thum. Der erfahrene Teamkapitän spielt damit auf die kommenden drei Weltcups an, die mit Indonesien, Istanbul und Indien teils mit großen Reisestrapazen verbunden sind. Das Mountainbike Racingteam verrät noch nichts Genaueres, doch aus Thum’s Statement lässt sich erahnen, dass er nicht alle 5 Sprinter dieser Dauerbelastung aussetzen wird.
Neben Gegenheimer hat das Mountainbike Racingteam noch eine andere internationale Topfahrerin mit im Rennen um das Weltcuppodium. Marion Fromberger zeigte eine souveräne Vorstellung, welche sie auf Position zwei in Belgien brachte. „Mir war sehr wichtig, dass ich nach meinem Sturz in Aalen hier eine sichere Vorstellung abliefere. Ich bin zweite im Gesamtweltcup und meine Zeit für Platz eins wird noch kommen“, so die 21-Jährige Fromberger. In Aalen war sie noch auf Position zwei liegend gestürzt, in Belgien nun brachte sie diesen Platz sicher ins Ziel und festigte damit ihren Platz direkt hinter der Weltmeisterin Gaia Tormena im Gesamtweltcup 2022. Es geht nun Schlag auf Schlag weiter im Mountain Bike Weltcup. Kommende Woche kämpfen die besten Sprinter in Istanbul, die Woche darauf in Indonesien, dann auf 3.600 Metern über dem Meeresspiegel in Indien und direkt im Anschluss am Trocadéro in Paris. „Diese Weltreise wird ganz klar eine Vorentscheidung über den Gesamtweltcup herbeiführen. Dazu kommt noch, dass wir drei Wochen später die Weltmeisterschaft in Barcelona haben. Ich vertraue hier auf die Erfahrung und die Stärke meines Racingteams. Man kann nie sicher sein, ob sein Plan aufgeht, aber man kann sich sicher sein, wir haben einen“, so eine abgeklärte 21-Jährige zur Herangehensweise Ihres Teams.
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