Der Deutsche Simon Gegenheimer (GER/33) siegt erneut beim Weltcup in Falun / SWE und setzt sich damit an die Spitze der Weltrangliste. Auch seine deutsche Teamkollegin Marion Fromberger (GER/21) zeigt unbändige Konstanz und steigt mit Platz drei erneut auf das UCI Weltcup Podium.
Er und sein gesamtes Mountainbike Racingteam ziehen ihr Ding durch, so war es bereits auf dem nassen Kopfsteinpflaster vor zwei Wochen in Belgien und nun folgte eine analoge Show an den steilen Anstiegen in Schweden. Simon Gegenheimer wirkt mit seinen 33 Jahren lange noch nicht müde vom Profisport, es scheint als ob er im Jahr, in welchem er das Regenbogentrikot des Weltmeister inne hat, erst so richtig aufdreht.
Schauplatz war in Schweden die Skiarena in Falun, denn auch im nördlichen Schweden teilen sich die Sportler die Berge. Wo im Winter Langläufer und Skispringer um die Weltcup-Krone kämpfen, tun es im Sommer die Mountainbike-Profis. Die Strecke war eine Naturstrecke, geprägt von einem 16% steilen Anstieg und einem Rockgarden als Abfahrt. „Das Ding da hoch war eine Wand“, so der Weltmeister zur Strecke und er ergänzt seine Strategie: „cool bleiben und Körner sparen auf den ersten Runden, dann bin ich im Finale zu allem fähig“. Und wie auch in Belgien, verfolgte Gegenheimer seinen Plan akribisch. Der Deutsche fuhr stets in Tuchfühlung, jedoch immer mit einer sehr passiven Fahrweise bis hin zur letzten Runde. Und selbst in diese startete der Weltmeister noch verhalten, war teilweise im Feld eingekeilt und wartete bis zum letzten Anstieg. Genau an diesem attackierte Gegenheimer und distanzierte all seine Konkurrenten in atemberaubender Dominanz. Er passierte den Gipfel und ging bereits mit so viel Vorsprung in die Abfahrt, sodass diese nur noch Formsache war. „Wenn du nur eine Attacke hast, dann muss diese sitzen. Du brauchst dazu nicht nur die Beine, sondern auch den Mut, Oliver Kahn würde sagen, die Eier“, so der Weltmeister zum inzwischen neunten Weltcupsieg seiner Karriere.
Marion Fromberger, 21 Jahre, Teamkollegin des Weltmeisters und auf dem besten Weg genau dieselbe Abgebrühtheit zu erlangen. Fromberger fuhr nur fünf Tage nach dem Weltcup auf der Skipiste in Leogang / Österreich, nun den Weltcup in Falun / Schweden. Auch sie zeigte sich am gesamten Weltcuptag ruhig, selbstsicher und mit sehr viel Überblick. „Der Berg war supersteil, ich wusste hier kann ich meine Positionen machen und so habe ich am Start und auf den Flachpassagen nicht 100 Prozent gegeben und mich bestmöglich zurückgehalten“, so Marion Fromberger zu ihrem Rennen. Am Ende teilte sich die Deutsche das Siegerpodium mit der Weltmeisterin Gaia Tormena aus Italien und der Schwedin Jenny Rissveds.
In der Weltcup Gesamtwertung stehen die beiden Fahrer des Mountainbike Racingteam nun auf den Plätzen eins und zwei. Dies freut nicht nur den Nationaltrainer Peter Schaub, sondern auch den Kapitän im Racingteam Steffen Thum, speziell weil seine Sportler auf diesen Positionen zum Heimweltcup nach Aalen / Deutschland anreisen werden. „Ich bin stolz auf unser Team. Marion zeigt Woche für Woche eine unbändige Konstanz und steht hier mit der Weltmeisterin und der Olympiasiegerin auf dem Siegerpodest. Sie ist angekommen an der Weltspitze“, so Thum, welcher auch für seinen Freund und Teamkollegen Gegenheimer hohen Tribut zollt: „Simon war vor 10 Jahren bereits ein Rohdiamant und weltweit anerkanntes Talent. Heute jedoch ist er ein Champion, sportlich wie auch von seiner Einstellung zum Sport“, so die lobenden Worte von Steffen Thum, welcher aus Erfahrung spricht und selbst zweimal den UCI Gesamtweltcup gewinnen konnte.
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