Marion Fromberger vom Mountainbike Racingteam holt sich das Weltcup Führungstrikot der Damen. Titouan Perrin-Ganier vom Mountainbike Racingteam holt sich das Weltcup Führungstrikot der Herren. Besser hätte der Weltcup-Auftakt in der Türkei für das Aalener Profiteam nicht laufen können.
Sie sind auf dem Papier das stärkste Sprinterteam im Mountainbike World Cup. Das Ziel war bereits zuvor klar, so verkündete Simon Gegenheimer als letztjähriger Weltcup Gesamtsieger vergangenen Donnerstag: „Einer von uns muss in Istanbul gewinnen“. Doch dass der Auftritt der Aalener Mountainbike Profis so dominant wird, damit konnte man nicht rechnen. Zumal die Zeitläufe mit Platz 5 für Gegenheimer und Platz 9 für den französischen Weltmeister Perrin-Ganier noch nicht für eine souveräne Siegfahrt standen.
Marion Fromberger, als die weibliche Vertretung der Aalener, zeigte hingegen schon im Zeitlauf, dass sie bereit ist, um die Dauersiegerin Gaia Tormena anzugreifen. Nur 12 Hundertstel trennten die beiden schnellsten Frauen voneinander, in der Qualifikation noch mit dem Zentimetervorsprung für die Italienerin. „Wir sind genau diesen Moment im Winter viele, viele Male im mentalen und auch physischen Training durchgegangen. Nach dem Zeitlauf wusste ich, ich kann Gaia heute angreifen“, so die Deutsche Meisterin. In den Finals fuhr Marion Fromberger dann äußerst klug und man sah förmlich die Zugehörigkeit und teaminterne Verbindung mit ihren erfahrenen Größen des Mountainbike Sports. Fromberger sparte Energie wann immer möglich, fuhr die langen Geraden im Windschatten, die technischen Passagen jedoch sicher und mit Luft zur Konkurrenz. Und selbst im Finale startete Fromberger verhalten, setzte sich nach nur 5 Metern ruhig auf ihren Sattel und attackierte die Weltmeisterin aus Italien erst am Ende der langen Geraden. „Fokus, Fokus, Fokus. Das war unsere Devise. Ich wollte genau eine einzige Attacke fahren, diese aber mit 100 Prozent. Und ja, wenn man das Umsetzt was mein Racingteam sagt, dann klappt es auch, das muss ich zugeben“, so Marion Fromberger, die nach dem Überholvorgang ihren Fokus und die Spitzenposition bis ins Ziel beibehalten konnte. Gaia Tormena sah sich nachfolgend mit den Problemen, dem Druck und den Positionskämpfen konfrontiert, welche sonst so oft Fromberger das Leben schwer machten. Am Ende musste die Italienerin sogar kurz vom Rad und fuhr als Vierte über die Ziellinie, hinter den beiden Niederländerinnen Van Dienst und De Vries.
Zurück zum Männerrennen, hier sah die Ausgangslage der beiden am Stärksten gelisteten Teamkollegen vor den Endläufen nicht optimal aus. Doch in den Heats zeigten sie, warum Gegenheimer und Perrin-Ganier mit Recht in den vergangenen Jahren die Regenbogenstreifen des Weltmeisters bei sich trugen. Zurückhaltend aber sicher durch das Viertel- und Halbfinale und spätestens auf den letzten 1.000 Metern wurden alle Zweifel beseitigt. Von der Spitze des Pelotons lag die Kontrolle des Rennens ganz klar im Mountainbike Racingteam. „Vor der Saison fragten mich alle, ob es richtig war Titouan ins Team zu holen, ob es nicht unseren Teamspirit bricht. Ich antwortete immer - nein, es wird uns noch stärker machen. Und heute haben wir das eindrucksvoll demonstriert“, so der 12-fache Weltcupsieger Simon Gegenheimer bei der anschliessenden Pressekonferenz.
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