Sie haben es erneut geschafft, die deutsche Mountainbike Profimannschaft holt sich bei den Weltmeisterschaften in Indonesien mit ihrem französischen Fahrer Titouan Perrin-Ganier den Weltmeistertitel.
Man könnte erwarten, die WM im indonesischen Palangkaraya hat gemischte Gefühle im Mountainbike Racingteam hervorgerufen. Die deutschen Medaillenfavoriten Marion Fromberger und Simon Gegenheimer standen beide mit sehr starken Vorstellungen im Finale, beide stürzten und dennoch waren beide glücklich im Ziel. Hintergrund dafür war der Titelgewinn des französischen Teamkollegen Titouan Perrin-Ganier, er übernahm binnen Sekunden die Rolle des Leaders, attackierte direkt nach dem Sturz von Gegenheimer und zog an der Spitze des Feldes bis ins Ziel durch. „Es ist unglaublich, wir sind erneut Weltmeister, als Team. Als Simon im rock-garden stürzte war mir klar ich darf keine Sekunde zögern und es liegt nun an mir, den Titel für uns zu holen“, so der nun 6-fache Weltmeister Perrin-Ganier, der großen Dank an sein Racingteam und seine Familie aussprach: „Dies ist das Fundament, welches mir Kraft für all das harte Training und die daraus resultierenden Erfolge gibt“.
Für die beiden hochgehandelten deutschen Mitfavoriten Marion Fromberger und Simon Gegenheimer hiess es statt der Champagnerdusche im Ziel jedoch zuerst einmal ab ins Krankenhaus. 12 Stiche benötigte die offene Wunde an Gegenheimers Arm. „Ich war nur fokussiert, den Titel für unser Racingteam zu holen, das haben wir geschafft. Keine Frage, es ist ein bescheidenes Gefühl, 400 Meter vor dem Weltmeistertitel in Führung liegend zu stürzen. Doch enttäuscht bin ich nicht, mein Arm wird schnell wieder ok sein, wir haben es geschafft und behalten das Regenbogentrikot im Racingteam“, so Gegenheimer im ARD-Interview. Er war bis zu seinem Sturz äußerst souverän, fuhr bei schwülen 36C taktisch klug, sparte Energie und konnte damit das Finale auf der technisch anspruchsvollen Naturstrecke in Indonesien von vorne bestreiten. Auch sein Teamchef Steffen Thum ist trotz Sturz der Deutschen zufrieden: „Es wird belohnt, dass wir so viel in uns als one-team investieren. Wir haben ein starkes Rückgrat, geben uns gegenseitig Rückendeckung und können so auch in schwierigen Situationen, den Erfolg für uns als Team garantieren. Titouan hat heute am Start akzeptiert, dass Simon stärker war, sicherte sein Hinterrad ab und gab ihm große Rückendeckung. Nach dem Sturz konnte er binnen Sekundenbruchteilen umschalten, attackiert, springt in Simons Position als Teamleader ein und holt uns den Weltmeistertitel. Das zeigt Titouan nicht als hervorragenden Radprofi, sondern als großen Champion des Mountainbikesports“.
Auch Marion Fromberger war glücklich für das Racingteam und verwies in der nachfolgenden Pressekonferenz auf zu durchlaufende, nötige Schritte: „Ich muss lernen, lernen, lernen von meinen Teamkollegen und mich so step by step nach vorne arbeiten. 2023 habe ich einen weiteren wichtigen Schritt nach vorne gemacht, aber ich bin noch nicht soweit Weltmeisterin zu werden. Ich hoffe 2024 in Aalen habe ich dieses Level erreicht“, so Fromberger nach dem Weltmeisterschaftsrennen in Indonesien, welches sie auf Position 4 beendete. Siegerin wurde die italienische Dominatorin Gaia Tormena.
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